Kino „Theater der Freundschaft“


Eingang zum ehemaligen Kino „Theater der Freundschaft“, der ehemaligen Centralhalle in Zeitz. Der Kinosaal selbst befand sich im Hintergebäude der Rahnestraße Nummer 11. Links neben dem Eingang sind noch die Reste der Schaukästen zu sehen, in welchen einst die Kinoprogramme ausgehängt worden.

Die Geschichte der Centralhalle führt bis in das Jahr 1874 zurück, als der Saal der Centralhalle gebaut wurde und dieser zu seiner Zeit als der eleganteste Galeriesaal der Region galt. Neben den damals aktuellen Lustspielen wurde auch klassische Werke wie Goethes Faust und Werke von Shakespeare aufgeführt. Ab dem Jahr 1889 durfte sich die Centralhalle offiziell als Stadttheater bezeichnen und prägte die nächste Jahre maßgeblich das Theater- und Kulturleben der Stadt mit. Zu diesem Zeitpunkt hatte die Centralhalle bereits mehr als 700 Plätze für das Publikum.

Vertrauen in Gott 1709
Anfang des 20. Jahrhunderts erfolgte ein erneuter Umbau der Centralhalle. Dabei wurde u.a. die Bühne wesentlich vergrößert und ein separater, für das Publikum nicht sichtbarer Raum, für das Orchester geschaffen. Die wohl größte Errungenschaft beim Umbau war die Installation der elektrischen Beleuchtung im Stadttheater.

Anfang des Jahres 1919 gab der einstige Besitzer die Centralhalle auf und am 1. Mai des gleichen Jahres erfolgte die Neueröffnung. Von nun an wurden aus den Theater- und Opernaufführungen Vorstellungen der modernen Lichtspielkunst und die Stadt Zeitz hatte ein Lichtspieltheater, welches in dieser Größe für Zeitz einzigartig blieb und wir heute als Kino bezeichnen würden. Die Centralhalle war zu dieser Zeit nicht das einzige Lichtspieltheater der Stadt Zeitz. In den zwanziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts hatte die Stadt insgesamt sechs Lichtspieltheater. Hinzu kamen mehrere Gastwirte, welche sich einen Kinematographen zulegten und selbst Filme vorführten.

Nach Ende des Zweiten Weltkrieges diente das Theater als Casino für Offiziere der Sowjetischen Armee. Ab 1955 wurde die Centralhalle wieder für alle Zeitzer nutzbar und erhielt den Namen „Theater der Freundschaft“.

Im Jahr 1990 erfolgte die letzte Filmvorführung. Seitdem hält die Immobilie mit ihrer bewegten Geschichte einen nun schon fast ein Vierteljahrhundert andauernden Dornröschenschlaf.
Startseite | Altes & Neues | Industriespuren | Natur | Zeitzer Bahnbilder | Wissenswertes | Fotoserien | Impressum

© ZEITZER ANSICHTEN 2010 - 2018